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Aus der Geschichte unserer Gebäude

Interessantes Fundstück in der Linsenhofer Str. 5 in Beuren.


Im Gebäude in der Linsenhofer Str. 5 in Beuren stießen wir im Dachgeschoss auf ein interessantes Objekt: Eine große Aussteuertruhe aus massiver Eiche, datiert auf das Jahr 1735.


Bis ins 20. Jhdt. hinein war es üblich, dass junge Mädchen für ihre Aussteuer Bettwäsche, Tischtücher, Hemden etc. selbst nähten, mit Stickereien verzierten und ihr Monogramm aufstickten. Mit weiteren Haushaltsgegenständen, manchmal auch noch Geld, bildete die Wäsche einen Bestandteil der Aussteuer oder Mitgift, die in Truhen aufbewahrt wurde.

Am Hochzeitstag brachte man dann diese Truhe, die je nach Stand und Reichtum der Braut verziert war, in das zukünftige Haus des Brautpaares.


Manchmal wurde die Wäsche in den sog. Aussteuerschrank geräumt, der dann von der Verwandtschaft begutachtet wurde. Dabei schauten sie auch genau nach, ob sich hinter den vorderen Wäschestapeln weitere befanden – falls nicht, hieß es, bei der Braut sei „nichts dahinter“.


Auch die Truhe in Beuren deutet mit der auf der Vorderseite angebrachten Jahreszahl 1735 darauf hin, dass es sich um eine Aussteuertruhe handelt. Die Größe der Truhe und die Überreste der Bemalung lassen auf eine wohlhabendere Braut schließen. Leider trägt die Truhe kein Monogramm, so dass man sie nicht mit einer früheren Bewohnerin in Verbindung bringen kann.

Und interessant wäre auch zu wissen, wie man es geschafft hat, diese massive Truhe ins Dachgeschoss zu bringen…


Bildnachweis:

Titelbild: „Mädchen an ihrer Aussteuertruhe“, Poul Friis Nybo, 1929

Offener Aussteuerschrank: „Aussteuerschrank, mit Stickereien verziert; ausgestellt im Deutschen Schuhmuseum Hauenstein“, Fotograf: Frank C. Müller, Juli 2008

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