Streuobstwiesen – eine lange Tradition.
Da viele unserer Projekte im innerstädtischen Bereich liegen, gibt es selten die Gelegenheit, die Außenanlagen um die Gebäude „grün“ zu gestalten. Zwischen den meist dicht an dicht gebauten Altstadthäusern ist kaum Platz für ein Beet oder einen Apfelbaum.
Blickt man auf Grundstücke in Stadtrandlage, zeigen sich andere Umstände. Besonders in der Vergangenheit wurde dort, sofern das Grundstück groß genug war, oft das eigene Gemüse oder Obst angebaut – was wieder absolut im Trend liegt.
Allerdings hat auch dieser Trend seinen Ursprung in der Geschichte. Insbesondere der Anbau von Obstbäumen auf Streuobstwiesen hat eine weit zurückreichende Tradition, die sich mit dem hohen Alter vieler unserer Gebäude messen kann. Vor allem in Baden-Württemberg und Bayern ist dieses wichtige Kulturgut oft zu finden. Der Name kommt von der „verstreuten“ Platzierung der Bäume. Es empfiehlt sich auf alte, regionale Sorten zurückzugreifen.
Der Jakob Fischer Apfel (um 1903) kommt aus Rottum im Landkreis Biberach, ganz in der Nähe unseres JaKo Firmensitzes, oder der Frühe Isnyer, lässt sich sogar bis 1600 nach Österreich zurückführen. Welche Bäume allerdings im Einzelnen geeignet sind, muss individuell auf den Standort abgestimmt sein, da Faktoren wie Bodenqualität oder -feuchtigkeit eine große Rolle spielen.
Durch den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und künstlichen Dünger sowie durch seltenes Mähen der Wiesen ist die Entstehung einer großartigen Biodiversität möglich. Darum zählen Streuobstwiesen auch zu den artenreichsten Lebensräumen Europas.
Somit sind Streuobstwiesen nicht nur im Hinblick auf ihren ökologischen Nutzen besonders kostbar – sie verkörpern zudem gemeinsam mit historischen Gebäuden das Bild der Landidylle und bleiben über viele Jahrzehnte hinweg bestehen.
Foto 2+3: ©Michael Kutter Baumschulen e.K.