Mit einer durchdachten Planung zum Erfolg.
Die energetische Sanierung historischer Fenster hat bei Planern und Bauherren bei der Konzeption und Restaurierung eines Gebäudes einen hohen Stellenwert. Eine durchdachte Planung spart hier bares Geld.
Ein probates Mittel zur Verringerung der Zugluft zwischen Fenster- und Flügelrahmen ist das Einbringen einer Zugluftdichtung. Die schlauchförmige Dichtung wird mittels Spezialfräse in den Rahmen oder Flügel eingefräst, wobei der Eingriff in die Substanz minimal ist (Foto 1+2).
Ein weiterer Schwachpunkt ist die dünne Einscheibenverglasung, oft nur 2-3 mm dick, mit einem Wärmedurchgangskoeffizienten von 5-6 W/m²K. Hier gibt es die Möglichkeit, ein neues, denkmalgerechtes Isolierglasfenster innen vorzusetzen, was das historische Fenster in ein Kastenfenster umwandelt. Der Nachteil sind die hohen Kosten, da sowohl das historische Fenster restauriert als auch das neue innliegende Fenster bezahlt werden muss (Foto 3+4).
Eine wesentlich günstigere und effektive Möglichkeit ist das Anbringen einer Energiesparvorsatzscheibe aus K-Glas auf der Innenseite des historischen Fensterflügels. Das Glas wird infrarotreflektierend mit Metalloxid pyrolytisch beschichtet, wodurch ein Wärmedurchgangskoeffizient von ca. 1,7 W/m²K erreicht werden kann. Die Gläser werden mit zurückhaltenden (Dreh-) Beschlägen direkt auf den Flügelrahmen aufgebracht und fallen optisch kaum auf (Foto 5+6, 7(Quelle Kramp&Kramp_Lemgo)).
Als dritte Variante können die Gläser durch Sonder- oder Vakuumisolierverglasungen ausgetauscht werden. Der Nachteil dieser Varianten liegt im höheren Gewicht, das die Last auf die Beschläge erhöht, sowie in der Notwendigkeit, die Glasfälze auszufräsen, zu vertiefen, zu verbreitern oder aufleisten zu müssen. Wenn historisch bedeutsame Gläser vorhanden sind, sollte aus Gründen des Substanzerhalts auf diese Variante verzichtet werden.
Es gibt also vielfältige Lösungsansätze, die den Wärmeschutz an Fenstern erheblich verbessern und auf aktuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind, ohne massiv in die Substanz einzugreifen. Welches Mittel am Ende zum Einsatz kommt, wird von Fall zu Fall unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren entschieden.
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