top of page

Die Rußhütte - Rückblick auf die Translozierung eines einzigartigen Industriedenkmals

  • Autorenbild: JaKo Baudenkmalpflege
    JaKo Baudenkmalpflege
  • 6. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 7. Aug.

Mehr als 5.000 Steine einzeln versetzt.




Am 23. Mai 2025 wurde die Gartenschau „Tal X“ in Freudenstadt und Baiersbronn feierlich eröffnet. Mit dabei: die von uns translozierte Rußhütte, die nun an ihrem neuen Standort im Christophstal steht. Eingebettet zwischen dem Forbach und dem historischen Platzmeisterhaus fügt sie sich harmonisch in die Kulturlandschaft ein – und wird gleichzeitig zu einem markanten Zeugnis regionaler Industriegeschichte.


Stein für Stein versetzt – und Geschichte bewahrt

Die Umsetzung dieses Projekts war für uns eine besondere Herausforderung. Über 5.000 Steine haben wir am ursprünglichen Standort in der Stuttgarter Straße einzeln abgebaut. Rund die Hälfte davon wurden steingenau wiederverwendet, um die Fassade aus Sichtmauerwerk originalgetreu wiederherzustellen. Die andere Hälfte der Steine wurde zum Aufbau der Innenwände verwendet. Da diese verputzt wurden, war der originalgetreue Einbau der Steine dort jedoch nicht erforderlich.

Nach rund einem Jahr Bauzeit ist die Rußhütte im Christophstal wiederaufgerichtet und nun in ihrer vollen Größe sichtbar. Vielen Besucherinnen und Besuchern, die das Gebäude noch aus der Stuttgarter Straße kennen, fällt sofort auf, wie groß und eindrucksvoll es nun wirkt.


Ein Gebäude kehrt zurück ins Licht

Als die Rußhütte um 1852 erbaut wurde, lag sie – aus Sicherheitsgründen – außerhalb der Freudenstädter Stadtmauern. Mit dem Wachstum der Stadt rückte sie immer weiter in den Hintergrund: Das Straßenniveau der Stuttgarter Straße stieg kontinuierlich an, und das Gebäude wirkte zunehmend niedrig und unscheinbar.

Jetzt, an ihrem neuen Platz im Christophstal, kommt die Rußhütte wieder zur Geltung – als eigenständiges, in seiner Substanz erhaltenes Denkmal.


Zeitschichten erhalten und sichtbar gemacht

Die Geschichte der Rußhütte endete nicht mit dem kurzen Betrieb zur Rußgewinnung. Über Jahrzehnte hinweg wurde das Gebäude unterschiedlich genutzt – als Werkstatt, als Wohnhaus – und entsprechend baulich verändert. So entstanden Anbauten, die später wieder abgebrochen wurden, zurück blieben ehemalige Türöffnungen in den Außenwänden.

Diese Spuren haben wir bewusst sichtbar gelassen – und in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege mit Festverglasungen versehen. Farblich unterscheiden sie sich bewusst von den übrigen Fenstern: ein subtiler Hinweis auf die Veränderungen, die das Gebäude im Laufe der Zeit erlebt hat.

Besonders spannend ist eine Öffnung über dem Haupteingang: Als die Stuttgarter Straße angehoben wurde, wurde der ursprüngliche Zugang im Erdgeschoss unbrauchbar. Das Haus wurde als Wohnung genutzt, der Eingang ins Obergeschoss verlegt – erreichbar über eine kleine Brücke. Die damalige Brettertür haben wir erhalten. Sie erinnert heute an diese spannende Baugeschichte und erzählt von der wandelbaren Nutzung des Gebäudes.


Ein Denkmal, das bleibt und erzählt

Mit der erfolgreichen Translozierung der Rußhütte ist es uns gelungen, ein seltenes Industriedenkmal zu bewahren und gleichzeitig für die Öffentlichkeit neu zugänglich zu machen. Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Projekt realisieren durften – und dass die Rußhütte nun im Christophstal weiterlebt: als Ort der Erinnerung, als Teil der Gartenschau „Tal X“ – und als Bauwerk, das die Geschichten seiner Zeit und seiner Nutzerinnen und Nutzer weitererzählt.


Kommentare


JaKo Baudenkmalpflege GmbH
Emishalden 1
D - 88430 Rot an der Rot


Tel.: +49 (0) 75 68 . 96 06 0      
Fax: +49 (0) 75 68 . 96 06 290
E-Mail: info@jako-baudenkmalpflege.de

 

JaKo Baudenkmalpflege ist Teil der JaKo-Gruppe:

JaKo Holding GmbH

220721_Logo_JaKo_Immobilien_RGB_mittel.png

JaKo Immobilien GmbH

JaKo Pionier Logo

JaKo Pionier GmbH

  • Facebook
  • Instagram
  • LinkedIn
  • YouTube
  • Weiß Pinterest Icon

© 2020 - JaKo Baudenkmalpflege GmbH

Impressum | Datenschutz

bottom of page