Holzhaus Besler in Bad Hindelang
- JaKo Baudenkmalpflege

- 5. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Ein denkmalgeschütztes Schmuckstück im Allgäu.
Im idyllischen Bergdorf Hinterstein, einem Ortsteil von Bad Hindelang, steht ein besonderes Beispiel für den traditionellen Holzbau im Allgäu: das Holzhaus Besler. Eingebettet in die atemberaubende Bergkulisse der Allgäuer Hochalpen, verbindet das historische Bauernhaus jahrhundertealte Handwerkskunst mit moderner Nutzung, ein gelungenes Beispiel für die behutsame Sanierung eines denkmalgeschützten Holzhauses.
Historisches Erbe mit regionalem Charakter
Das ehemalige Bauernhaus stammt aus dem zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts und war über Generationen im Besitz der Familie Besler. Der zweigeschossige Blockbau beeindruckt mit seiner typischen Schindelfassade und einem charakteristischen Halbwalmdach, das mit sogenannten Scharschindeln gedeckt ist. Diese besondere Holzdeckung – bei der die Schindeln seitlich genutet, ineinandergesteckt und in dreifacher Überdeckung genagelt werden – sorgt seit rund 200 Jahren für Witterungsschutz und eine unverwechselbare Optik. Das Holzhaus ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie regionale Baukunst und natürliche Materialien zu einer nachhaltigen und langlebigen Architektur beitragen.
Vom Bauernhof zum Ferienhaus mit Geschichte
Das Gebäude war ursprünglich in Wohnhaus, Tenne und Stadel gegliedert. Schon früh entdeckten die damaligen Besitzer die Vorzüge ihrer Lage: Zur Sommerzeit wurden Gästezimmer an Wanderer und Urlauber vermietet – während die Kinder im Heu in der Tenne schliefen. Heute führt die neue Eigentümerfamilie diese Tradition fort. Der Stadel wurde erweitert und zum privaten Wohnbereich umgebaut, während die gemütliche Bauernstube und die alten Schlafkammern des ehemaligen Bauernhauses als authentisches Ferienhaus in Bad Hindelang vermietet werden. Die Ausstattung ist bewusst einfach gehalten: Geheizt wird noch mit Holzöfen, und die Küche befindet sich traditionell in der Eingangsdiele, ein echtes Erlebnis für Gäste, die Ursprünglichkeit und Echtheit schätzen.
Denkmalgerechte Sanierung mit Fingerspitzengefühl
Damit das historische Holzhaus auch künftig als Ferienunterkunft genutzt werden kann, wird es derzeit denkmalgerecht saniert und brandschutztechnisch ertüchtigt. In der Tenne entstehen Zwischenböden und eine zusätzliche Treppe als zweiter Rettungsweg. Alle Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt und den Bauherren.
JaKo Baudenkmalpflege wurde im Rahmen des Projekts beauftragt, die planungsrechtlichen Themen zu klären und die erforderlichen Anträge einzureichen, um so die behutsame Umsetzung der denkmalpflegerischen Anforderungen sicherzustellen.
Das Ziel: den Charme und die Authentizität des Holzhauses zu bewahren und zugleich die heutigen Anforderungen an Sicherheit und Komfort zu erfüllen. So entsteht ein gelungenes Beispiel dafür, wie Tradition und Moderne im Holzbau harmonisch zusammenfinden.
Fazit: gelebte Allgäuer Baukultur
Das Holzhaus Besler zeigt eindrucksvoll, wie durch sorgfältige Planung und denkmalgerechte Sanierung ein Stück Allgäuer Geschichte erhalten und weitergeführt werden kann. Hier wird nicht nur gebaut, sondern kulturelles Erbe gepflegt – nachhaltig, regional und mit Leidenschaft fürs Handwerk.















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